Hatte meine Dicke nach dem ersten Winter (Standzeit) auch auch... inkl. Ruckelei und benzin im Öl. Wer weiß, wann in den 35000 km davor das letzte mal der Vergaser gereinigt wurde - ich tippe auf NIE!
Klar kann man erstmal "hämmern" - aber ich würd an Deiner Stelle mal das ganze Programm fahren (ist ja jetzt dann eh Winter) - dann haste in Zukunft Ruhe!
Damals war ich auch noch ein kompletter Laie, aber wenn Du keine 2 linken Hände hast ist das Ganze relativ schnell behoben:
Tank runter, Lufi-Kasten lösen, Vergaser raus (Vorsicht, dass Du dabei nicht an den Ansagstutzen hängen bleibst - is wenn man es das erste mal macht ne mm Fummelarbeit), Züge aushängen - und schon hast das Ding in der Hand.
Schwimmerkammern öffnen (mit ordentlichem Werkzeug! -> "Butterschrauben"), Düsen raus (Leerlaufdüsen erst bis zum (vorsichtigen) Anschlag rein drehen und Umdrehungen notieren, dass sie hinterher wieder gleich eingebaut werden können), Schwimmernadelventile raus, Kegel auf Verschleiß und "Rillen" prüfen, alles reinigen. Idealerweise im Ultraschallbad, ich habs Mangels selbigem mit dem Vergaserreiniger-Spray von Louis gemacht - alles gut aussprühen, Düsen (über Nacht?) darin einlegen, danach mit Druckluft alles ausblasen (idealerweise, hatte ich auch nicht).
Wichtig ist auch, die Nadelsitze gut zu reinigen, da lagert sich wohl auch gern mal Schmodder ab und "backt" dort fest -> Ventil trotz intaktem Gummikegel undicht. Ich hab dazu den Stiel eines dünnen Pinsels genommen, Lappen drum, mit Reiniger getränkt - damit kommt man gut in die Ventilsitze rein. Oder eben Ultraschallbad.
Siebchen der Nadelventile kontrollieren und ggf. säubern, auch mal nen Blick auf die O-Ringe werfen...
Schwimmer ebenfalls auf Haarrisse kontrollieren, ist wohl auch schon vorgekommen, dass da einer undicht war, vollgelaufen ist und das ventil desahlb nicht richtig schließen konnte - am einfachsten dürfte sein, alle 4 mit ner Feinwaage zu wiegen, wenn einer schwerer ist als die anderen -> Bingo.
Dann wieder alles zusammenbauen, Schwimmerstand kontrollieren (Schwimmerhöhe und Bilder siehe
HIER), Leerlaufdüsen wie zuvor gemessen und notiert wieder einsetzen, Vergaser einbauen, Tank druff, fertig.
Falls Du Benzin im Öl hast (einfach mal die Einfüllschraube rausdehen und schnuppern - das riechst Du!) jetzt noch nen Öl- samt Filterwechsel machen (im Idealfall das Öl schon raus bevor Du mit dem Vergaser anfängst und unten und oben offen lassen, dass das Restbenzin schön ausgasen kann) und den Lufi checken.
Danach dürfte das Kätzchen wieder laufen.
Um es dann richtig zum Schnurren zu bringen sollte der Vergaser noch synchronisiert werden, aber dazu kannst ja dann in die Werkstatt wenn Du niemanden mit Synchronuhren in der Nähe hast.
Ich hoffe, ich hab jetzt nichts vergessen - aber da melden sich dann bestimmt bald die Cracks hier und weisen darauf hin.
Ich schick Dir mal eben ne PN, ist zwar für die RP02, aber der Vergaser-Aus und -Einbau ist ja identisch...
Ach ja, und falls was mit den Schwimmernadeln sein sollte - die von der FJ passen wohl auch, für ca. 5 Öcken das Stück - für die XJR sind sie glaub einiges teurer. Korrigiert mich, wenn ich was falsches sage...
Viel Spaß beim Schauben! Und wie gesagt, learning by doing... ist kein Hexenwerk.
Wenn Du widererwartend irgendwann nicht mehr weiterkommen solltest kannst immernoch den ausgebauten Gaser samt alles Teilen schnappen und ihn in der Werkstatt auf den Tisch legen - kaputt machen kannst Du, wenn Du Dich nicht selten doof anstellst, eigentlich nichts. Und davon gehe ich mal nicht aus!
Cheerz!