aussie hat geschrieben:
Ich bin auch eher Hobby-Schrauber, aber was du da regelst ist ja echt cool. Weiter so!
Danke. Aber die Arbeiten bisher waren wohl eher Amateurschrauberarbeit. Für die kniffligen Sachen (z. B. Distanzen für die Schwinge oder auch Rahmenheck kürzen und neu schweißen) muss ich dann zu den Experten. Da gibt es hier im Forum viele Leute, die deutlich mehr machen können.
Hier mal ein schönes Beispiel, was total in die Hose ging: Schon von Anfang an habe ich mir auch Gedanken über das Farbkonzept gemacht. Schwarz kam mir immer wieder in den Kopf, ist allerdings auch etwas langweilig. Und es gibt ja hier im Forum so schöne Lackierungen. Aber auf Dauer kann ich mich dann doch wieder am besten mit Schwarz anfreunden
Und da ich keine goldenen Öhlins-Dämpfer habe, sondern schwarz eloxierte Wilbers und auch keine USD, die es auch oft in schönem Gold gibt, wird es wohl insgesamt Schwarz und dann Silber/Alu natur für eventuelle Anbauteile oder Schrauben.
Tank, Seitendeckel und Frontkotflügel wollte ich selbst lackieren. Das sollte ja möglich sein, dachte ich. Da ich keine Garage und auch keinen Hobbykeller habe, wurde ein helles Zimmer, das sich auch gut belüften lässt, zum Lackierzelt umgebaut: Wände, Decke und Fußboden wurden gut abgedeckt. Vieeeeel Arbeit.
Dann habe ich den alten Lack mit 240er abgeschmirgelt. Dann noch mal mit 400er geglättet. Als nächstes habe ich die Teile mit Silikonentferner gut sauber gemacht und auf die Kunststoffteile kam Kunststoffprimer drauf.
Als Grundierung habe ich 2K Epoxygrundierung genommen. Eine 200 ml Dose reicht übrigens nicht weit:
Anders als gedacht, muss die Grundierung aber 24 h trocknen. Eigentlich wollte ich die Sache an einem Tag durchziehen. Das war schon mal nix. Die Grundierung habe ich mit 600er abgeschliffen. Das fühlte sich eigentlich super glatt an. Dann schön mit Silikonentferner sauber gemacht und dann kam der Lack. Schwarz, RAL 9005. Erst leicht eingenebelt. Dann Schicht für Schicht. Dann war die Dose (400 ml) leer. Schxxxße. Es sieht auch noch Schxxxße aus:
Anscheinend ist 600er auf der Grundierung doch zu grob gewesen. Alles voller Schleifspuren. Doof war auch, dass die Dose am besten in der Senkrechten arbeitete. Für die meisten Flächen musste ich sie aber schräg halten. Verzweiflung. Der Lack trocknet recht schnell. Ich habe dann mit 1000er drüber geschliffen. Die Bestellung für mehr Lack war auch schon raus. Wieder 50,- Euro weg. Dann die Überlegung, ob ich es nicht gescheit machen lassen soll. Klang irgendwie gut. Insbesondere, da mir die Lackiererei ohne entsprechende Räumlichkeiten nicht sonderlich viel Spaß machte. Also das "Lackierzelt" abgerissen, die Teile in den Keller geschafft, das Zimmer wieder sauber gemacht (die penible Abdeckung hat sich gelohnt, was da an Feinstaub durch die Luft wirbelt, bäh), Nase geputzt (Taschentuch trotz Atemmaske schwarz), geduscht - und irgendwie glücklich.
Wird mich trotzdem ein paar Hunderter kosten, da der alte Mist ja auch wieder runter soll. Hoffentlich wird dann wenigstens das Ergebnis zufriedenstellend.
Naja. Das gehört dazu, denke ich mir.