Also das Carbon Gewebe zu verarbeiten ist echt nicht so ohne, hab auch ganz schön geflucht, " was hab ich da nur angefangen "und so...
Es wird auf ner Rolle geliefert, ist Gewebe weich wie ein Kartoffelsack und auch so flexiebel. D.h. wenn man nicht aufpasst ist sehr leicht eine "Laufmasche" drin, die nicht mehr rausgeht, bei "Sichtcarbon" etwas unschön!! Andererseits lässt sich das sehr flexibele Gewebe gut an geformt Flächen anpassen. Ebenso nur mit sauberen Fingern arbeiten, Fettflecken sieht man ev. später.
Also so geht das:
Man sollte die zu behandelnde Fläche gut anrauen, damit das Harz gute Haftung erreicht.
Verarbeitung ist sehr ähnlich wie Glasfaser, nur das man höllisch auf Verzug des Gewebes aufpassen muss, zuschneiden mit ner guten Schere kann man vergessen, hatte ich mir erst so gedacht, das verzieht sich wie gesagt wie ein lockerer Kartoffelsack, siehe 2. Foto. Sinnvoll ist es die Fläche vorher mit schwarzer Klackerdose zu lacken, damit nicht durch das Gewebe eine hellere Farbe z.B. Grundierung durchscheint. Ich hatte mich für die "Köper"-Bindung entschieden, sieht meiner Meinung nach am besten aus.
Daher habe ich die Flächen erstmal beklebt, den zwei Komponenten Harz mit Pinsel drauftupfen, nach Aushärtung wird der Überstand dann abgeschnitten oder beigeschliffen.
Kanten die an Lackflächen angrenzen, habe ich mit nem Kuttermesser abgeschnitten und musste die Erhöhung des Harz-Gewebeanteils mit Spachteln angleichen, dannach schleifen, aber nicht zu dolle damit das Gewebe nicht beschädigt wird.
Wenn man ins Gewebe schleift und beschädigt ist die Fläche im Arsch, man kann höchsten alles abschleifen oder doppelte Schicht auflaminieren - beides Fuck!
Ich habe diese Carbonflächen dann zum schleifen abgeklebt.
Die Lackanteile sind dann mit Spraydose lackiert und den Schlusslack/ Klarlack hat ein Kollege inner Firma gemacht.
Übergänge vom Carbon zum Lack sind noch wegen kleinerer Ungenauigkeiten mit 3mm Zierband geklebt worden, unter Klarlack.
Das MOKO Heck war noch im Jahr 2010, dann im Winter 10/11 hatte ich zum Umbau auf RC36 Schwinge was schmales rangetüdelt.
Die Harzschichten werden mit einem Pinsel aufgetragen und müssen gut durchtrocknen, gebacken werden muss nix, dauert aber recht lange, so 2-3 Tage, dann spachteln und schleifen, dauert halt seine Zeit. Die matt geschliffene Fläche auf dem Carbon ist die geschliffene Deckharzschicht, diese sieht matt aus, durch die Pinselstriche in der Oberfläche musste sie geschliffen werden. Es macht auch Sinn das Deckharz mehrmals aufzutragen, umso dicker um so besser ists beim schleifen. Durch die extrem durchsichtige Harzschicht sind diese Schleif-Kratzer unter dem Klarlack nicht mehr sichtbar!Schön sind auch viele Klarlackschichten, damit es optisch Tiefe bekommt.
Ich finde es sehr geil, und gesehen hab ich es so eigentlich auch noch nirgens - aber der Winter kommt ja erst - also viel Spass und vor allem Geduld beim nachmachen!
Die Mopete war übrigens in der Fighters 8/2011 zu sehen.