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BeitragVerfasst: Do 19. Mai 2016, 19:24 
Ein herzliches Hallo an die XJR-Gemeinde! Ich bin seit gestern stolzer Besitzer einer XJR 1200 und habe heute mit entsetzen feststellen müssen, dass am ganz linken Zylinder in Fahrtrichtung ein wenig (Einschätzung ein paar Tropfen) Öl ausgelaufen ist. Wieviel kann ich nicht genau beurteilen, da ich mit ihr gestern 200km über die Autobahn nach Hause gefahren bin und da wohl durch den Wind das meiste weggeblasen wurde.
Ich habe die Maschine von einem Polizisten gekauft, der sie aufgrund eines tödlichen Unfalls in seinem Freundeskreis weggeben wollte. Sie hat gerade mal eine Laufleistung von 20700km.
Sie steht da wie neu, Kette perfekt, Bremsen perfekt, Reifen perfekt etc... Mir ist als einziges Problem erstmal aufgefallen, dass sie schwer anzubekommen ist -> ohne zusaätzliches Gas kein Start möglich und selbst mit zusätzlichem Gas "orgelt" sie 2-3 Sekunden rum, bis sie startet. Der Leerlauf schwankte gestern bei warmer Außentemperatur zwischen 1000 und 1100 - soweit normal, meiner Einschätzung zufolge (ganz planlos bin ich nicht, aber weit davon entfernt, zu behaupten, ich hätte viel Ahnung). Als ich sie heute starten wollte (heute war es erheblich kälter als es gestern war) hab ich sie erstmal garnicht anbekommen und gemerkt, dass sie sich richtig schwer tut mit dem Starten. Auch nach dem Starten durfte ich die ersten 100-200 Meter nicht vom Gas weg, ansonsten ist sie "abgesoffen" - danach alles ok. Mein Verdacht, genau wie gestern, war der, dass die Vergaser gereinigt und synchronisiert werden müssen, da sie laut Verkäufer ein ganzes Jahr unberührt in der Garage stand. Ich nahm an, dass die Funktionen im Vergaser, die für den Leerlauf zuständig sind, verharzt oder verdreckt sind, da sie über den Leerlauf hinaus (leichtes Gas & Vollgas) keine mir auffälligen Zeichen von sich gab. Da sie in 3000km sowieso zur Inspektion muss und da alles wirklich wichtige (Pitting, Flüssigkeitswechsel etc.) durchgecheckt wird, wollte ich jetzt erstmal die Vergaser reinigen lassen und gut is bis dahin. Denkste! Heute ist mir aufgefallen, dass am linken Zylinder in Fahrtrichtung unterhalb der Zylinderkopfdichtung ein wenig Öl ausgetreten ist bzw. austritt. Bei den anderen Zylindern sieht man am Rand der Dichtung leichte bräunliche Verfärbungen, aber austreten tut (schreckliches Wort) es nur an der besagten Stelle. Die Yamaha Werkstatt hat mir trotz meiner ausführlichen Erklärung des Problems (natürlich) gesagt, ich solle einfach vorbeikommen und sie schauen es sich an. Ich habe jedoch gelesen, dass man mit einer undichten Zylinderkopfdichtung auf keinen Fall fahren sollte, da ja dadurch mehr Luft in die Brennräume gelangt und Wasser ins Öl gelangen kann und so weiter... sehr milde ausgedrückt ist das natürlich eine sehr doofe Situation. Ich habe wie gesagt nicht den vollen Durchblick, was Fehleranalyse etc. anbelangt und muss in diesem Fall auf mein logisches Denkvermögen zurückgreifen. Auch noch wichtig ist höchstwahrscheinlich, dass ich bei der Autobahnfahrt ein leichtes "Flattern" wahrgenommen habe, ähnlich einem Blatt Papier, dass in rotierende Fahrradspeichen gehalten wird. Von oben kann quasi kein Öl auf den Motor heruntertropfen, weswegen ich leider fest davon ausgehe, dass es Zylinderkopfdichtung ist, aber wie gesagt... kein Profi... Ich hoffe hier auf Meinungen langjähriger XJR-Fahrer, die sich im Bereich Motorrad besser auskennen als ich. Die Ölflecken rechts an der Schraube kommen meiner Annahme daher, dass der Wind gestern beim Fahren die austretenden Tröpfchen nach hinten gegen die Schraube katapultiert hat. Die Werkstatt ist zum Glück nur ca. 4-5 km entfernt (trotzdem Sorge, weswegen ich nicht hingefahren bin, zudem ich mir als Student keine 800(!!) Euro mal eben aus der Tasche ziehen kann und ich ja dann quasi wieder nach Hause fahren muss, nur um dann in ein paar Wochen wieder hinzufahren). Meine Hauptfragen sind folgende: Ist es wirklich die Zylinderkopfdichtung oder kann es was anderes sein? Kann ich "bedenkenlos" die Strecke zur Werkstatt fahren? Könnte es möglich sein, dass die Schrauben der "Deckel" nicht fest genug sind und diese die Dichtung nicht stark genug drücken (VorVorbesitzer war Liebhaber und Schrauber)?
Die Bilder sind etwas verzogen wegen der Auflösungs-Anpassung. Leider erkennt man das auf den Bildern nicht ganz so gut wie in echt. Das meiste Öl ist schon eingetrocknet und es ist schon ein klein wenig mehr, als es auf den Bildern vermuten lässt. Ich bin vorhin mit der Maschine grob geschätzt 10km gefahren, danach hab ich das Problem bemerkt. Es waren ungefähr 2-3 Tropfen noch flüssiges Öl an der Stelle wie auf den Bildern zu sehen.
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BeitragVerfasst: Do 19. Mai 2016, 19:53 
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Erstmal ein herzliches Willkommen hier im Forum. :mrgreen:
Zu deinen Problemen:
Auch wenn die Dicke wenig gefahren wurde, so altern trotzdem Teile (Gummis,...) und der Sprit wird vom
rumstehen auch nicht besser.
Also ist deine Vermutung mit Vergaserreinigung schon ganz richtig.
Am besten auch den alten Sprit raus und Neuen drauf.
Wegen dem Ölverlust:
Auf den Bildern sieht es aus als würde es vom Ventildeckel kommen.
Da könnte man mit einer neuen Dichtung helfen.
Unter der Zylinderkopfdichtung sehe ich auf den Bildern kein Öl.
Aber um es genau zu lokalisieren, mach den Motor richtig sauber, ziehe die Kopfschrauben
mit dem richtigen Drehmoment und in richtiger Reihenfolge nach und fahre ne Runde (keine AB).
Wenn dann irgendwo was austritt wirst besser sehen woher.

Woher kommst du? Vielleicht ist ein netter XJR-Treiber in deiner Nähe?! :-k

UND GANZ WICHTIG: Suchfunktion!!!
Die hilft hier extrem gut weiter. :thumbright:

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Gruß Roberto
Spätbremser aus der Sächsischen Schweiz \:D/


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BeitragVerfasst: Do 19. Mai 2016, 20:39 
Erstmal vielen vielen Dank für die rasend schnelle Antwort, das hat mich sehr gefreut!
Die ganzen Gummidichtungen waren auch schon bei der Hinfahrt zum Verkäufer meine größte Sorge, in 19 Jahren
haben die ja genug Zeit um zu verhärten und porös zu werden. Ich muss an dieser Stelle ehrlich gestehen, dass ich offensichtlich Zykinderkopfdichtung mit der Ventildeckeldichtung verwechselt habe ::roll: ](*,) =D> . Also das Öl kommt schon aus der Dichtung oberhalb im Bild zu sehen. Man kann die Spuren (bzw. breites Rinnsal) vom getrockneten bzw. gehärteten Öl ziemlich deutlich von dort aus sehen - leider sehr schwer auf den Bildern zu erkennen, auch mit Blitz.
Reinigen und nochmal prüfen wo exakt es herkommt werde ich jedoch trotzdem morgen!

Ich habe mir gestern aus Prinzip sowieso direkt das Reparaturheft bestellt und werde mich in nächster Zeit mal tiefer mit der ganzen Materie beschäftigen. Da es sich um eine tadellos dastehende Kenny Roberts Version im Originalzustand handelt (Liebe auf den ersten Blick :eek: ) will ich sie nicht zuletzt deswegen in höchstem Maße hegen und pflegen.
Bekommen habe ich das Moped mit ca. 15 Euro frisch getanktem Sprit - die Tankanzeige war so ziemlich genau bei 1/3. ich habe direkt bis Anschlag vollgetankt und bis nach Hause 2/3 davon verfahren. Macht es trotzdem Sinn alles abzulassen und neu zu tanken? Es müsste ja quasi alles alte schon längst verbrannt sein oder interpretiere ich die Zusammenhänge irgendwo falsch?

Ich orgel jetzt schon seit ca. 3 Stunden im Internet und mein Kopf fängt an zu rauchen, weswegen ich jetzt einfach nur noch schnell meine Fragen loswerden wollte. Aber ja, ganz nach dem www.gidf.de Prinzip hast du ganz klar recht, eine Suchfunktion ist was ganz tolles \:D/ :mrgreen: Ich wohne seit September letzten Jahres in Nürnberg. Liebe Grüße, Vincent!


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BeitragVerfasst: Do 19. Mai 2016, 21:07 
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Da brauchst keinen Sprit ablassen wenn der frisch ist.
Aber Verfasser reinigen und Ventildeckeldichtung neu machen würde ich
dir trotzdem als erstes empfehlen.
Mit Suchfunktion meinte ich die hier oben im Forum.
gidf mag ich nicht so.auch wenn man schwer drum herum kommt. ](*,)
kannst ja auch mal auf die geomap.php?nxu=45302369nx35339 hier klicken, da siehst du wo ein XJR-Fahrer in deiner Nähe wohnt.
Ein Werkstatthandbuch (WHB) ist immer eine gute Investition. :thumbright:
Aber du kannst natürlich auch immer hier deine Fragen stellen.

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Gruß Roberto
Spätbremser aus der Sächsischen Schweiz \:D/


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BeitragVerfasst: Do 19. Mai 2016, 21:10 
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Kleiner Tipp: http://www.yamaha-xjr.cz/index.html?id=43 :whistle:

Und ja, ich würde den Versager reinigen (bzw. reinigen lassen), das Problem hört sich nach zugesifften Leerlaufdüsen an; die Ventildeckel-Dichtung wechseln (am besten die Originale vom YamSan kaufen), dann eine Probefahrt machen. Damit dürfte Ruhe sein.

_________________
Tja, was soll ich sagen ...

No matter how good she looks, some other guy is sick and tired of putting up with her shit.

Grep sed "awk! man cut grep, edit banner false! get help!" Man disable grep, split banner, join prof admin. Grep mount eqn, find path. Grep echo spell. False cat kill admin, man. Grep find banner, make true message.

Bild
(c) 2010 cwandel - Originalfoto meiner RP02 - 13. Deutschland-Treffen in Düppenweiler


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BeitragVerfasst: Fr 20. Mai 2016, 09:04 
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Wegen der Vergaserprobleme würde ich erst mal eine Kur mit Vergaserreiniger, zB Liqui Moly, machen. Ist einen Versuch wert, geringe Kosten und Aufwand im Vergleich zum vollen "Vergaserprogramm".

Als ich meine Honda Dominator (15 Jahre, 6676Km) gekauft hab lief sie nur mit gezogenen Choke halbwegs, und zum Starten musste ich zusätzlich Start Pilot hernehmen. Hab dann das Benzin ausm Vergaser abgelassen und den Reiniger über den Benzinschlauch in der Vergaser eingefüllt und einen Tag stehen gelassen. Dann den Reiniger abgelassen und mit Benzin gestartet, ging schon ganz gut. Hab die Prozedur noch 2 Mal wiederholt, jetzt läuft sie.
Ein Spezl von mir hat das auch heuer mit seiner XJR (2000er RP02 mit 12000Km) gemacht, mit gutem Erfolg. Die XJR hatte unerträgliches Konstantfahr.- und Teillastruckeln.


mfg hb

_________________
RP06, Bj.03,
Die zweite


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BeitragVerfasst: So 22. Mai 2016, 08:08 
Es ist nur die Ventildeckeldichtung undicht - das ist nichts schlimmes. Du kannst versuchen die entsprechende Schraube ein wenig nachzuziehen - vorher lösen und dann wieder mit Drehmoment + "einen kleinen Schlag" mehr festziehen.
Wenn du eh in 3.000km zur Inspektion musst, würde ich die jetzt machen lassen - dann bist du sicher das alles in Ordnung ist.. Die nächste machst du dann einfach 13.000km später..dann bist du wieder im Intervall.
Zum Thema Student kann ich nur sagen: Wat mut, dat mut..
Aber 800€ wird die Inspektion wohl nicht kosten.....( hab aber davon nicht wirklich Ahnung, weil ich alles immer selber erledige)


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