Der_Baeck hat geschrieben:
... Hab jetzt, wie mehrfach im Internet lesbar, die Maschine unter Dach und Fach gestellt und den Deckel vom Ausgleichsbehälter der Kupplung geöffnet und den Hebel langsam gezogen und diesen fixiert mit einem Kabelbinder. Das Ganze soll jetzt über Nacht so stehen bleiben... Ich hoffe, dass Dieses jetzt hilft, bzw. nicht gänzlich falsch ist...
Grüße Adrian
Hi Adrian,
also die Kupplung zu entlüften ist wohl selbst für Fachwerkstätten nicht gar so einfach: auf diese Tour hab ich mir so vor einigen Jahren für 750 EUR eine FJ 1200 geschossen, nachdem die (zwar Nicht-Yamaha-aber-immerhin-freie-Zweirad-)"FACH"-Werkstatt die Kupplung wohl nicht sauber entlüftet bekam und dem Besitzer aufschwatzte, dass da das Getriebe, die Kupplung und was weiss ich nicht noch alles angeschossen sei ....also ein wirtschaftlicher Totalschaden ...übrigens sind auch die auf der Welle geritten, dass das Verbauen von Stahlflexleitungen per se ein Riesenschritt der Verbesserung sei, "weil sich ja die gummi-ummantelten Standard-Brems- und Kupplungsleitungen so arg "weiten" würden unter Last - was ein Riesenquatsch(!)
, das einzige, was ich in über 30 Jahren Schrauberei erlebt habe, ist, dass jahre(!!!)-lang vor sich hingammelnde gummierte Leitungen gerne nach innen zuquellen, wenn dabei die Hydraulikflüssigkeit nicht gewechselt oder zuvor entfernt wird ...und dass die gummierten Leitungen also allerhöchstens, wenn das Innenlumen fast nicht mehr frei ist und man wie ein Ochse drücken muss, dass sich DANN evtl.(!) die Leitungen "weiten"...
Zurück zur geschenkten FJ: ich hab dann mit Spritze und alter Scheibenwischwasser-Leitung die Kupplung von unten (vom Nehmer) nach oben (hin zum Kupplungskolben am Kupplungshebel also) befüllt, dann noch einige Pump-Male restentlüftet und dann bei geschlossenem Ausgleichsdeckel (brauchst nicht abzumachen, der ist ja schliesslich belüftet
) versucht, die
Überschneidung der Bohrung am Kupplungs-Hebel-
Kolben (beim Bremshebel/Hauptbremskolben exakt dasselbe) hin zum Ausgleichsbehälter zu finden, der meistens ganz, ganz knapp hinter dem ersten Kontakt des Kupplungshebels mit dem eigentlichen Kupplungsdruckkolben zu erspüren ist (also dann, wenn via Kupplungshebel Druck am Kupplungsdruckkolben aufgebaut wird und dann ja Hydraulikflüssigkeit nachlaufen können muss aus dem Vorrats-/Ausgleichsbehälter) ...und dann so, also nach einem Kupplungshebelweg von vielleicht knapp einem Zentimeter (machmal, bei bestimmten Motorrädern, sind es auch nur einige Millimeter!) den Kupplungshebel so mit Bindedraht fixiert, eine Nacht so stehen lassen ...kannst ja als I-Tüpfelchen auch noch alle paar Stunden auf die Leitung von unten nach oben klopfen, damit sich ja auch wirklich alle Mini-Luftbläschen von der Leitungs-Innenseite lösen und hochsteigen ...ja und auf alle Fälle war dann die FJ-Kupplung am nächsten Tag einwandfrei entlüftet und ich bin dann so glaub noch wenigstens 2 Jahre so rumgefahren mit dieser FJ.
Achsoja, noch ein Wort zu den "Entlüfter-Hilfsgeräten": also, speziell beim Auto, aber beim Motorrad ist es eher noch schlechter im Ergebnis, halte ich zwischenzeitlich aber gar nix mehr von diesen (billigeren) "Durchsaug-Geräten", das einzige Gerät, das ich aus eigener Erfahrung vorbehaltlos empfehlen kann sind die ATE-Geräte, die DURCHPRESSEN/DURCHDRÜCKEN ...die sind aber auch richtig teuer; ansonsten hab ich grade beim Zweirad die bessere Erfahrung immer noch mit der guten alten Hand-Entlüftungsmethode gemacht, notfalls mit dem obenbeschriebenen "Tuning-Step" mit Spritzen o. ä. vom Nehmer zum Geber, also auch bspw. vom Bremssattel zur Bremspumpe hin zu entlüften.
Beste Diggen-Grüße
Thomas