Hallo!

Heute möchte ich euch kurz mal mein altes Projekt Öl-Thermometer aus einem umgebauten Braten-Thermometer vorstellen. Das Projekt ist schon etwas älter hatte es mal in einem Bastelforum vorgestellt.
Ich kopiere es mal hier ins Forum, weil es vielleicht für den ein oder anderen interessant sein könnte.

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Ich war es ehrlich Leid eins dieser Schätzeisen bzw. analogen Thermometer zu nutzen, die ständig falsche Werte anzeigen.
Da es nur ziegelsteingroße Displays zu kaufen gibt und Schaltungen, die so groß sind wie ein LKW, hatte ich mich vor einiger Zeit dazu entschlossen selber ein Öl-Thermometer zu bauen.

Dazu nahm ich ein Bratenthermometer E549B oder E514. Bestes Angebot von Völkner 14€ Preis variiert von 10-30€, also aufpassen. Klappt mit fast allen Modellen vom Hersteller 'Sunratis'.
Danach ist das Thermometer erstmal zu knacken. Vorsichtiges auftrennen am besten mit einem Dremel.



Die Batteriehalterungen entlöten und den Temperaturfühler vorsichtig entfernen und mit der zweiaderigen Leitung verlängern. Vorsicht mit dem kleinen Widerstand 50K Ohm der vor den Fühler geschaltet ist.
Die SMD-LEDs beim Modell E549B entlöten, weil diese nach 15 Sek. ausgehen. Dafür müssen neue Leitungen gezogen werden.



Die Taster hinten auf der Platine können bleiben so wie sie sind. Ich musste sie wegen Platzmangel entlöten.

Bauteilliste:

NE555
LM317t oder LM117h

C1 0,1µF (104)
C2 100µF
C3 220µF
C4 10nF (103)

R1 240Ω
R2 620Ω / +VCC 4,5V
R2 100Ω / +VCC 1,5V
R3 4,7 MΩ
R4 4,7KΩ

Fünfaderige Leitung geschirmt von Schaltung zum Display
zweiaderige Leitung geschirmt von Schaltung zum Fühler



Schaltung:



Funktionsweise:

Das Bratenthermometer deckt einen Temperaturbereich von -40°C - 200°C ab und sollte zur Messung dicke ausreichen.
Da sich das Bratenthermometer nach 15min, selber ausschaltet wurde ein Timer zwischen geschaltet, der das Thermometer aus- und nach ca. 0,7Sek. wieder einschaltet. Das Thermometer wird alle ca. alle 15Min. neugestartet. Display bleibt nach dem Neustart 2Sek. ohne Anzeige was zu verkraften ist. Man hätte zwar an den Ein/Aus-Taster gehen können nur wäre das zu viel Aufwand gewesen.
Die beiden ausgelöteten LED sollten gesondert betrieben werden. Ich habe dazu die +VCC 4,5V vom Spannungregler genommen und vor den NE555 geschaltet. Einen Abgleich mit einem Fieberthermometer oder genormten Thermometer, sollte nach Verlängerung der Fühlerleitung gemacht werden. Wem ein paar Zehntel bzw. 1-2°C egal sind kann es so belassen wie vorhanden. Wer es genau haben möchte muss den Vorschaltwiderstand (bei mir blauer Widerstand, auf dem Bild zu erkennen) 50KΩ zum Fühler abgleichen.
Was in der Schaltung ein wenig Geduld benötigt ist das einstellen des Timers. Da die Elkos eine Toleranz haben wirkt sich das maßgeblich auf die Ausschaltzeit aus. Mein 220µF Elko hatte gemessen 230µF darauf musste ich den R4 einstellen. Genauso der R2 sollte vorher vielleicht gegen einen Poti ersetzt werden um den genauen Widerstand zu ermitteln.

Materialkosten:

Schaltungsbauteile 4,50€
Thermometer 12€
Leitungen 5€
Gehäuse Selbstbau (noch nicht fertig) 0€

Montage:
Ich würde ihn am liebsten in den Drehzahlmesser bauen aber dafür müsse ich mein Ziffernblatt ausbauen und Lasern (Ausschnitt) lassen was zu mir zu aufwendig ist. Werde mir eine schöne Aufnahme für den Lenker fräsen und das Gehäuse komplett mit Vergussmasse vergießen.

Habe mir das hier zurecht gefummelt und das im wahrsten Sinne des Wortes.



Sorry, für die miesen Aufnahmen. Ich komme mit dem Blitz und der Schärfe nie richtig hin. Entweder unter- oder überbelichtet.
Auf dem Foto ist ein Kunststoffglas zu sehen. Das muss ich aufpolieren wie man hier schön sehen kann.



Warum die LED-Farbe hier falsch angezeigt wird weiß ich auch nicht.
Um die Größe zu verstehen ist ein 30mm Rund-Alu. Die 22mm Bohrung ist nicht mittig sondern um 10mm versetzt. Nennt man sowas Exzenterbohrung?



Hier mal die Rückseite und nicht lachen wegen den ganzen Riefen. Das Teil ist mir einer Baumarkt Kress Oberfräse (900W) gefräst wo mich die Drehzahlreglung auch noch im Stich gelassen hat.
Das Ganze ist auf meiner Drehbank hergestellt worden und gefräst wurde mir handelsüblichen HOLZFRÄSERN ohne verstellbarer Z-Achse. Eine Halterung für die Oberfräse hatte ich auch nicht also diente die Original Oberfräsenhalterung (43mm), die ich in den SWH spannte. Meine alten Fräser sind bei meiner alten Wabeco geblieben.
Hier noch ein Bild mit der Hintergrundbeleuchtung. Das Display ist von hinten beleuchtet dazu musste ich das Display bearbeiten. Als erstes musste das Display demontiert (vier Schrauben) und die aufgeklebten Schaumgummis entfernt werden. Die Leitgummis vom Display konnte ich danach entfernen. Als ich soweit war, hatte ich das 2mm dicke Display in den Händen. Nun musste ich nur noch die Folie, die auf die Rückseite des Display geklebt ist, entfernen. Dazu nahm ich ein scharfes Messer und schälte die Folie runter. Dabei musste ich höllisch aufpassen das Display nicht durchzubrechen. Ein altes Handydisplay das noch in meiner Rumpelkiste lag musste ich missbrauchen, weil dort eine lichtdurchlässige Folie verbaut war. Diese Folie habe ich auch vorsichtig entfernt. Das Thermometer-Display habe ich danach von alten Kleberrückständen befreit und mit der neuen Folie beklebt. Als Lichtquelle dienen die kleinsten erhältlichen orange SMD-LEDs glaube 2 x 1mm, die ich nur mit Litzen verdrahtet habe, weil ich keinen Platz mehr hatte musste das Displaygehäuse auch geändert werden. Um die LEDs zu löten habe ich sie verkehrt herum auf doppelseitiges Klebeband geklebt damit sie mir beim Löten nicht am Lötkolben kleben bleiben.



Soll ich das Kunststoffglas so lassen also versuchen aufzupolieren was ich nicht glaube das es geht oder soll ich mir ein neues Stück schleifen. Allerdings weiß ich nicht ob ich das auch hin bekomme.
Möchte das AL entweder schwarz eloxieren oder schwarz lackieren. Mein Lenker ist auch schwarz eloxiert.
Das Thermometer wird an den Lenker mit Silikon geklebt und zwischen die Lenker-Klemmböcke gesetzt. Drei kleine LEDs kommen noch hinzu. Wo ich die 2mm Bohrungen machen soll weiß ich noch nicht. Die LEDs sind für meinen elektronischen Kettenöler zuständig.
Natürlich hängt noch alles am 30er Rund-Alu und wird erst abgestochen wenn wirklich alles fertig ist und sitzt. Danach folgt die Feinarbeit mit meinen geliebten Schlüsselfeilen.
Hier die Schaltung, die mir noch nicht 100% gefällt wegen den riesigen Elkos.



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Zur Abnahme der Temperatur habe ich den Öl Stopfen unter den Zündungsdeckel "Timing cover" herausgeschraubt.



Nun fehlt mir noch eine Schraube wo ich den Fühler einsetzen konnte.
Hier hatte ich erstmal das Gewinde vom Stopfen vermessen.





Hierzu drehte ich erstmal ein Probestück.



Natürlich klappte es mit meinem vorhanden Drehmeißel nicht.



Also musste ich mal wieder improvisieren. Ab zum Baumarkt um was passendes zu finden. Da normale Meißel eine Vidia-Schneide besitzen hatte ich mich für einen Fliesenmeißel entschieden. Ich hätte auch eine meiner Metallkreissägeblätter nehmen können aber das war mir zu schade.
Dem Meisel habe ich dann eine 60° Schneide verpasst und zum Drehen umgeschliffen. Kostenpunkt 5€.



Damit ließ sich dann ein ordentliches Gewinde drehen.





An der Stirnseite hatte ich eine 3mm Bohrung gesetzt und den Fühler vom Bratenthermometer mit Wärmeleitpaste eingesetzt. Mit Silikondichtmasse von Loctite hatte ich die Bohrung verschlossen.
Zum Festziehen der Stopfenschraube hatte ich außen ein paar Bohrungen gesetzt um diesen mit einem Hakenschlüssel fest zu ziehen. Die Nute für den O-Ring hatte ich nicht umgesetzt und stattdessen Mit Teflonband die Verschraubung abgedichtet.

Die elektronische Schaltung wie oben zu sehen hatte ich mit Plastidip (Flüssigkunststoff) getaucht. Somit war die Schaltung für den Interupt wasserdicht.

Leider hat diese Anzeige nicht lange gehalten weil ich beim Abdampfen (Reinigen) mit dem Dampfstrahler meiner Dicken Wasser ins Gehäuse der Anzeige geblasen hatte. Das war der Tod für mein kleines Projekt.
Danach hatte ich ein weiters Projekt mit RGB LED und Microcontroller. Mir wurde die Temperatur mit der Farbe der LED angezeigt.
Schaltung und Programm werde ich hier auch noch vorstellen.

Zur Zeit fahre ich aber eine umgebaute KOSO-Temperatur-Anzeige. Die ist aber nicht so genau, löst aber mein Problem mit dem wasserdichten Gehäuse.

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Gruß Gary

Klick doch mal

....Hut ab vor dem ganzen Aufwand und der Ausführung, aber von einfachen Mitteln wie Du schreibst, kann man wohl nicht sprechen.

Gruss fiwo

Daumen hoch für die Beschreibung, natürlich auch für die Mühe!
Aber einfache Mittel sind für mich z.B. ein Fühler in der Öl Ablaßschraube komplett mit Anzeige zu kaufen.

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Gruß woody
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Der Pfad zum inneren Frieden beginnt mit 3 Worten:
Nicht mein Problem

Super beschrieben. Aber leider hat nicht jeder eine Drehmaschine im Keller stehen.
In einem anderen Tread hat jemand erklärt wie man seine Lenkergewichte mit 14 mm Dübel befestigt und die doofen Gummiknubbel ersetzt. Das sind einfache und nützliche Tips.....

Nicht für ungut....

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Lieber der König unter den Ärschen als der Arsch unter den Königen

Nur leider hat nicht jeder sie möglichkeit so etwas herzustellen......geschweige denn das Wissen.
Kannst ja mal ein Paar fertigen und Verkaufen

Ich finde es immer wieder toll zu sehen, was Daniel Düsentriebs so alles an- und herstellen!!

Meine Fähigkeiten ragen über Bleistiftanspitzen nicht weit hinaus!

Nur diese Überschrift!

Vollkommen am Thema vorbei - die reinste "Ratten-Fänger"-Methode!

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Gruß
Guido

..andere werden mit 'nem goldenen Löffel geboren, bei mir war's 'ne Gabel..

Sorry....aber was für ein Aufwand!!
Nur um auch noch ´ne Zahl hinter dem Komma zu bekommen? Nur um festzustellen, wann 80 Grad Öltemp. erreicht sind?
DAS ist weit ab von "einfachen" Mitteln. Wenn man die Temperatur SO genau wissen muss, dann gibt es wesentlichen
"bastelfreiere" Methoden. Öltemperaturgeber in die Ölwanne einschrauben, Kabel nach oben legen...FERTIG.
Hab ich in meiner RAU.
ICH hätte es nicht eingebaut, war aber schon mit dem Kombi-Instrument verbunden, als ich sie erstanden habe.
Wirklich abgerufen habe ich die Temperatur noch nie wirklich. 5 Minuten bei geringer Drehzahl warmfahren...danach Hahn auf.
Wenn es dann 81 Grad oder nur 79 sind...mir egal. Klappt seit 30 Jahren

Aber wenn Du Spaß an solchen Basteleien hast...mach mal.

Ich hab mir mal sagen lassen daß du dir fast dabei die Finger gebrochen hast....

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Lieber der König unter den Ärschen als der Arsch unter den Königen

Tolle Bauanleitung - aber einfach ???
Einfache Mittel sind für mich ein Feuerzeug zum Bierflasche aufmachen o.ä.

Und zu den so verschmähten "Analogthermoschätzdingsbums" für die Öleinfüllschraube kann ich nur sagen,
das die so ungenau gar nicht sind. Ich habe so ein Teil mal in einen Wasserkocher gehängt und mit einem
geeichten Digithermometer den Temperaturverlauf verglichen.
Das Analoge hatte hier im Temperaturbereich von 50° bis 100°C nur eine Abweichung nach unten um etwa 3°C

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Gruß aus Peine
dat Stefan

Alles wird anders ..... und meistens nicht besser

Hut ab vor der Idee, der Arbeit und der detaillierten Beschreibung!

Allerdings: Die eine Hälfte der Leser hast Du spätestens nach dem Schaltplan mit dem 555 verloren,
die andere Hälfte (wie mich) nach den Arbeiten an der Drehbank. Leider!

Aber ein schönes Breadboard hast Du da!

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Tja, was soll ich sagen ...

No matter how good she looks, some other guy is sick and tired of putting up with her shit.

Grep sed "awk! man cut grep, edit banner false! get help!" Man disable grep, split banner, join prof admin. Grep mount eqn, find path. Grep echo spell. False cat kill admin, man. Grep find banner, make true message.


(c) 2010 cwandel - Originalfoto meiner RP02 - 13. Deutschland-Treffen in Düppenweiler

Klasse Arbeit! Aber die Temperatur im Hauptoelkanal ist ja direkt nach Oelkühler!
Gruß Werner

Hallo!

In Sachen Aufwand ist das so dahingestellt. Der eine bastelt sein Fahrwerk um, was für mich böhmische Dörfer sind und redet von einfachen Umbau. Da gibt es leider keine gute Anleitungen. Schade eigentlich.
Ich bastel halt gerne und setze vieles eben mit einfachen Mitteln um. Man braucht nicht immer eine Portal-CNC-Fräse, obwohl das wohl mein nächstes Projekt sein wird.
Gut das nicht jeder mit Elektronik bewandert ist, ist mir klar.
Zweck meines Postings war es eher, zu zeigen das es auch anders geht.
Umsetzung im Tacho oder Drehzahlmesser wäre auch möglich gewesen. Stopfenschraube kann man günstig im Netz kaufen. Da braucht man keine Drehe.
Zum Zeitpunkt als ich das Thermometer baute, gab es nichts vernünftiges auf dem Markt.

Ich habe die Öl-Temp immer in den Augen. Das ist das erste worauf ich schaue! Ich habe es gerne genau. *grins
Mich reizt schon seit einiger Zeit der Motogadget pro wegen den ganzen Möglichkeiten und Messdaten. Hätte da auch noch eine elektronische Lösung für die Ganganzeige, dazu braucht man nur an die Zündspule zu gehen und das Tachosignal (Reedkontakt).
Wollte mir auch elektronische Alternative zum Synchronisieren der Gaser bauen. Ich programmiere sowas in Bascom oder C++.
Was ich noch bauen werde ist ein elektronisches Öldruckmeter. Die fetten Teile die es zu kaufen gibt sind mir sperrig, allerdings werde ich vorerst darauf zurückgreifen, wenn ich mein Ölthermostat von Racimex einbaue.

Wie gesagt wollte ich das hier nur mal reinstellen, weil es ein Projekt für meine XJR war und es den ein oder anderen interessieren könnte. Projekt ist nur vier Jahre alt.

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Gruß Gary

Klick doch mal

Ich finde du hast das Klasse gemacht
Allein der Aufwand wegen "eines Ölthermometer" finde ich persönlich cool.

Im übrigen ist es gut zu wissen, das im Forum jemand ist ,der sich in Elektrik auskennt.

Es ist die Arbeit die Respekt verdient und die sollte im Vordergrund stehen und nicht die falsch gewählte Überschrift

Ich hab da einen Heidenrespekt wie man so Transistoren und Dioden bändigt. Auf die Geschichte mit der Ganganzeige werde ich Dich irgendwann mit belästigen

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Lieber der König unter den Ärschen als der Arsch unter den Königen