Hallo XJR-mit-Einspritzung-Fahrer!

Bin beim Stöbern auf einer forumsbekannten Tuning-Seite darauf gestoßen, dass es - nachdem es lange unmöglich schien – nun ein ECU-Tuning für die RP19 gibt. Vorgehen: Originale ECU ausbauen und einschicken, wird dann umgebaut/umprogrammiert, anschließend wieder einbauen. Habe dazu nix hier im Forum gefunden (oder schlecht gesucht?) Deshalb auf diesem Weg: Hat das einer von euch schon gemacht? Und?

Sauber abgestimmte Grüße aus DU

Bernd

45302369nx35339/elektrik-instrumente-armaturen-f20/an-die-rp19-fahrer-t36441-s15.html

Da steht einiges drin.

Gruß Udo M.

Wie Walter schon schreibt kann das für den Motor nicht besonders gut sein und wozu macht man so was eigentlich ? Auf unseren Straßen darf man doch sowieso nicht mehr schnell fahren

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in meiner Jugend XJR s heute Holzbein

Gruß Kohlmeise

....ein vernünftiges Tuning wirkt sich durchaus positiv auf die Motorlebensdauer aus. Der (Saug)- Motor läuft wesentlich harmonischer, hängt deutlich besser am Gas und entwickelt im mittleren Drehzahlbereich spürbar mehr Drehmoment. Aber immer vorausgesetzt der Motor wird auf dem Prüfstand eingemessen. Fertige Programme aufzuspielen ist ein klarer Blindflug.Die geringfügige Steigerung der Spitzenleistung steht hier klar im Hintergrund.
Warum es werksseitig nicht gleich schon gemacht wird ist einfach zu beantworten: der Nachteil dieses Tunings ist eine Verschlechterung der Abgaswerte und daher mangelt es auch an einer Zulassung.
Tuning von Turbomotoren ist schon etwas komplizierter, weil hier ein grosses Plus an Spitzenleistung machbar ist. Leidtragende sind hier meist der Turbolader und im weiteren Verlauf die Kupplung, das Getriebe und der Achsantrieb. Beachtet man hier aber die Grenzwerte des Ladedrucks kann auch nicht mehr schiefgehen wie bei einem Serienmotor.
Billiges Hinterhoftuning mit unrealistischen Mehrleistungsversprechen ist einfach die gösste Gefahr für einen Motor.

Gruss fiwo

Danke für eure ersten Einschätzungen.

Bei dem Beispiel das ich gesehen habe, kann von "BILLIG"-Tuning keine Rede sein - der Spaß soll um die 450 Euro kosten. Dafür, dass man die eigene ECU für den Umbau zur Verfügung stellen muss, finde ich das nicht gerade billig ...

Es geht mir übrigens nicht um mehr Spitzenleistung oder darum schneller zu fahren. Es ist vielmehr so wie FIWO erklärt, dass die Motoren ab Werk primär auf (mehr oder weniger sinnvolle) Abgasgrenzwerte abgestimmt werden müssen. Das ist gerade bei der XJR ein Thema, da deren luftgekühlter Motor die gesetzlichen Hürden nicht eben locker überspringt.

Schöner Beleg dafür ist das unsägliche Hitzeschild, das bei der RP19 zwischen Zylinderbank und Einspritzung hängt. Sein (Haupt-)Zweck: den Motor (für die offizielle Homolgation/Abgasmessung) schneller auf Temperatur bringen. Danach sorgt das Teil eigentlich nur noch für eine schlechtere Abführung der Warmluft vom Motor Deshalb fliegt es bei mir über Winter auch raus Aber das ist ein anderes Thema.

Zurück zur ECU: Die werksseitige "gesetzeskonforme" Abstimmung kostet (meistens) Leistung, manchmal Laufkultur bzw. Ansprechverhalten und in einigen Fällen auch Sprit (Mehrverbrauch). Genau die letzten Punkte würde ich (wenn möglich) gerne optimieren. Das Motto heißt nicht "Leistungssteigerung", sondern eher "Entkorken".

Dass seriöses Tuning im Zusammenspiel mit einem Prüfstand erfolgen sollte, sehe ich auch so. Wobei einige Faktoren (Ansprechverhalten, Laufkultur, Verbrauch) nicht auf der Rolle gemessen werden können.

PS: Zu den zerstörten Turbo-(Diesel-)Motoren im Auto: Hier wurde vermutlich auf ein großes PS-Plus geschielt und daher vor allem der Ladedruck auf ungesunde Werte erhöht. Diese Gefahr ist für die (fast) durchweg Saugmotor-fahrende Zweiradfraktion gebannt