udomatthaeus hat geschrieben:
Hallo Gerald,
stimmt so nicht. Wälzlager erreichen vor allem bei statischer Belastung ihre größte Lebensdauer mit Vorspannung, weil kein "Ausschlagen" auftritt! Auch bei dynamischer Beanspruchung ist leichte Vorspannung bzw. minimiertes Spiel erwünscht, da es sonst zum Gleiten der Wälzkörper auf den Laufbahnen kommt. Oder was meinst du, warum Ritzellager in KFZ-Getrieben mit Vorspannung (gemessen über den Reibmoment) montiert werden? Kommt sehr häufig vor. Oder das Lenkkopflager mit Vorspannung? Hat alles seinen Grund, deshalb neue Schwingenlager unbedingt spielfrei mit leichter Vorspannung auslegen.
Gruß Udo
Hei Udo
Du hast natürlich recht mit dem Begriff "Ausschlagen" . Der muss verhindert werden, das ist richtig. Rillenkugellager werden bei statischer Belastung(oder sehr geringer Drehzahl) axial vorgespannt, damit die Kugeln im Umlauf nicht taumeln, vibrieren oder ähnliches. Das würde zum vorzeitigen Ausfall führen.
Maßnahmen wie Tellerfedern oder andere angefederte Möglichkeiten bzw. die Umgebungskonstruktion machen das dann möglich, sofern vorgesehen.
Du darfst diese Rillenkugellager aber nicht Radial vorspannen. Geschehen könnte das durch zu harte/stramme Passungen des Gehäuseteils und der Welle je nach Wahl der entsprechenden Passungen geschehen. Das Kugellager hätte dann auf 360° vollen metallischen Kontakt zu beiden Laufbahnen(Rillenn) Innenring wie Aussenring.
Du hast bestimmt für deine Radialluft oder letztendelich Vorspannung Radial, das beste rausgesucht, das glaube ich schon.
Aber für alle die das mal so nachmachen wollen ohne Grundkenntnis bitte vorsicht, das war das, was ich mitteilen wollte.
Noch ein letztes: Grundsätzlich ist in der Lastzone Schmierung durch Öl das wichtigste.
Bei Rollenlagern, Nadellagern und Kugellagern und Kegellagern u. was sonst ist ein Hydrofilm zwischen Wälzkörpern und Laufläche erwünscht. Anders gesagt- Bei Lagern ist Aquaplaning erwünscht. Warum? Metallischer Kontakt soll vermieden werden!
Statisch beanspruchte lager bzw. sehr langsam drehende Lager haben immer das Problem der Mangelschmierung. Das bedeutet die Wälzkörper können aus dem Fett das Öl nicht rauswalken. Hier werden dann spezielle Fette mit guter Ölabgabe gewählt um einen guten Kompromiss zu erreichen. Optimal ist es nie. Selbst eine Lebensdauerformel versagt dann.
Zurück zum Thema: Wenn Innenringe abgeschliffen werden, muss Rundheit sowie
zylindrischer Formgebung und zentrische Formgebung gewahrt bleiben. Ich denke das wirst Du auch alles beachtet haben, was ich deinem doch seh genauen u. fundierten Beitrag auch entnehme.Denn Ihr habt euch geschickt rangetastet um das beste Ergebnis zu bekommen.
Aber alle die da mal schnell was nachmachen wollen möchten bitte vorsichtig sein und nur wirklich Fachlichen Beistand suchen wie Schwarz oder einen Wälzlager Ing. oder
einen wirkliche guten Fahrwerksbauer, Maschinenbauer.
Es gibt viele Kriterien die noch dazukommen, Kantenspannung der Nadelrollen an den Enden. Es ist halt eine Wissenschaft für die Wälzlagerhersteller heute noch.
Und es geht hier um µm- 1000 sdstel Milimeter.
Bin trotzdem nicht allwissend und lerne jeden Tag beim Beraten ,Vermessen von Lagern noch dazu. Bin aber auch nur Kaufmann.
So long
Gerald