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 Betreff des Beitrags: Schwimmernadelventilwechsel RP02
BeitragVerfasst: Mo 13. Jun 2011, 14:16 
Hallo Miteinander,

nachdem ich am 22.05.11 meine Dicke wieder heimgeholt, noch am selben Tag Öl- und Ölfilterwechsel durchgeführt und danch eine kleine Runde drehte, habe ich am darauffolgenden Morgen eine leichte Erhöhung des Ölstandes nebst Benzingeruch im Öl und auch im Luftfilter festgestellt.
Also Tank runter, Benzinhahn geprüft: erste Diagnose - inkontinent #-o .
OK - die Dicke ist EZ. 2002 - da kann das mal passieren, aber die hochgekochte Debatte um die Schwimmernadelventile hat mich nicht unbeeindruckt gelassen.
Also in mich gegangen und zur Revision entschieden, zum Freundlichen, Teile bestellt [4xSchwimmernadelventilsatz, 4x Schwimmerkammerdichtungen, 1x Benzinhahn, Kupplungsdeckeldichtung (die war auch inkontinent)] und erstmal :kotzen: - für den Betrag fahren Andere in den Urlaub . . . ](*,) .
Bei der Tante Öl, Ölfilter und Luftfilter bestellt und den Eingang aller benötigter Utensilien abgewartet - 2 Tage später war alles da.
Weitere Vorbereitungen:
- mentale Befriedung,
- Urlaub am Mittwoch,
- Termin zur Vergasersynchronisation und CO-Einstellung beim Freundlichen am Samstag,
- WHB durchgeblättert und die zu erwartenden Schritte durchgegangen,
- Roland kontaktiert :knuddel: .

Am Mittwoch früh angefangen:
- Überprüfung der Ersatzteile auf Vollständigkeit,
- Verfügbarkeit aller benötigten Werkzeuge und Unterlagen,
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- Zugriff auf Verpflegung:
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- Sitzbank und Tank runter
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- Drosselpotikabel gelöst,
- Chokezug ausgehängt,
- Luftfilterkasten gelöst und ganz zurück,
- Vergaserbank Einlaßseitig gelöst und hierbei festgestellt, daß die Bank nicht ohne Gewaltanwendung an den Ansauggummis vorbei geht - also diese auch gelöst, nicht dramatisch, man kommt an alle Schrauben gut dran und so können diese auch mal eingehend untersucht werden
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- Vergaserbank raus und Gaszug ausgehängt
Jetzt ist die Vergaserbank auf der Werkbank und kann mal intensiv begutachtet und gereingt werden, benötigte Zeit bisher: ca. 1h.
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Im nächsten Schritt habe ich die Vergaserkammern geöffnet und dabei festgestellt, daß Vergaserkammer 2 relativ trocken war - also auch hier etwas im Argen.
Dennoch ist der befürchtete "Gammel" gänzlich ausgebleiben, der innere Zustand der Vergaserbank war absolut sauber, ohne jegliche Verkrustungen.
Vor der Demontage der Schwimmer habe ich mal die Werkseitige Einstellung überprüft - Vorgabe lt. WHB: 21,3 - 23,3mm.
Tatsächliche Werte: 1) 21,5mm, 2) 21,3mm, 3) 22,0mm, 4) 21,5mm - also alle Werte innerhalb der vorgegebenen Toleranz.
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Hier jetzt die Ansicht mit den neuen Ventilen, nach Motage der Schwimmer habe ich die Einstellung gleichmässig in allen Kammern auf 22,0mm durch vorsichtiges Biegen der Zungen justiert
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Alles wieder zu und noch mal drübergewischt
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Die nächste, lt. WHB vorgegebene Justage betrifft den Schwimmerstand. Da ich keine Vorrichtung o.ä. hatte, habe ich die Vergaserbank einfach aufgehängt,
Schläuche an den jeweiligen Ablaßöffnungen befestigt und Sprit eingefüllt.
Die Vorgabe lt. WHB lautet 3,5 - 4,5mm. Diesen Wert konnte ich nicht ganz einhalten, ich konnte gleichmässig etwa 5,5mm messen. Dieser Wert änderte sich auch durch veränderte Neigung der Vergaserbank nicht - ich habe diesen so belassen.
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Danach wurden die Ansauggummies (die übrigends in tadellosem Zustand waren) an der Vergaserbank befestigt und diese wieder eingebaut.
Das Einfädeln des Gaszugs war etwas Fummelei (ich würde sagen, bei montierter Vergaserbank unmöglich), die einzige Fummelschraube war die untere
Befestigungsschraube von Ansauggummi 2, alle anderen Schrauben sind gut zugänglich.
Ansaugseitig darauf achten, daß der Luftkasten bis Anschlag in Fahrtrichtung geschoben und befestigt wird, die Schellen der Gummis (die Vergaserauflage für diese Schellen sind Luftfilterseitig etwas knapp - mir sind beim Zuziehen 2 Schellen wieder abgerutscht) müssen beim Zuziehen mit einem langen Schraubendreher fixiert werden.
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Von Anfang bis Ende habe ich ca. 5h benötigt, habe diese Aktion auch das erste Mal gemacht, mitunter etwas dusselig angestellt und mir bei der Schwimmereinstellung einen gespielt - ein Routinier benötigt etwa eine gute bis eineinhalb Stunden weniger.
Dann habe ich noch die obligatorischen Wartungsarbeiten (Öl-, Ölfilterwechsel, Luftfilterwechsel, Zündkerzenwechsel) gemacht, danach am Tank noch den Benzinhahn gewechselt, Tank und Sitzbank angebaut, Benzinhahn auf PRI, dann auf ON, Batterie angeklemmt und gestartet - die Dicke ist sofort angesprungen.
That´s it - kein Hexenwerk, kann (fast) jeder - zur Nachahmung empfohlen . . . . . [-o<

Weiter oben habe ich noch den Termin beim Freundlichen erwähnt, ich denke, bei solchen Arbeiten ist das Prüfen der Vergasersynchronisation und der CO-Werte zwangsläufig.
Ach ja - ebenfalls habe ich die fast trockene Schwimmerkammer No. 2 bereits erwähnt - die Ventilsätze habe ich mir noch eingehend angesehen - dabei ist der O-Ring besagtem Nadelventil förmlich erodiert - dieser hat definitiv durchgelassen, insofern war der Aufwand ja vertretbar - in Summe also 2 Fehler:
- undichter Benzinhahn,
- poröser O-Ring von Nadelventil Nr. 2.

Gruß
Robert


Zuletzt geändert von rgoltze am So 15. Apr 2012, 19:21, insgesamt 1-mal geändert.

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 Betreff des Beitrags: Re: Schwimmernadelventilwechsel RP02
BeitragVerfasst: Mo 13. Jun 2011, 14:40 
Schöner Beitrag! =D> =D> =D> :thumbright:

Die Vergaserbank geht auch ohne abschrauben der Ansaugstutzen einigermaßen gut raus, wenn man sie gegen die Gummis des (vollständig zurückgeschobenen) Lufikastens nach hinten zieht. Diese werden dabei zwar ein wenig eingedrückt, die Bank lässt sich aber trotzdem gut an ihnen "entlanghebeln".
(Beim ersten Ausbau hab ich einen Ansaugstutzen geschrottet, weil ich die Bank einfach so - sprich ohne Zurückziehen - rausgehebelt habe ::oops: Das war mir und meinem Geldbeutel eine Lehre, seitdem bin ich vorsichtiger... ;-) )

Hat denn vielleicht jemand die Maße der O-Ringe an den Nadelventilen? Die kleinen Mistdinger hab ich auch bei meiner Dicken im Verdacht... denn die Nadelspitzen sehen super aus (keine Rille, Gummi nicht porös) und die Nadelsitze bekommt man auch mit nem, in Vergaserreiniger getränktem, feinen Lappen (um nen Pinselstiel gewickelt) blitzblank sauber. Da bleiben ja eigentlich nur noch die O-Ringe als Übeltäter... :evil:
Allerdings hab ich von so Gummizeugs nullinger Ahnung, von wegen benzinresistent usw... sprich was da nehmen?
Eigentlich müsste man dich die Dinger, sofern man die passende Größe (sprich Durchmesser und Stärke) weiß, doch auch wo anders als bei Mikuni bekommen... :-k


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 Betreff des Beitrags: Re: Schwimmernadelventilwechsel RP02
BeitragVerfasst: Mo 13. Jun 2011, 15:13 
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Sehr schön.

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Gruß
Jörg
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 Betreff des Beitrags: Re: Schwimmernadelventilwechsel RP02
BeitragVerfasst: Mo 13. Jun 2011, 20:25 
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Registriert: Mo 7. Jun 2010, 09:42
Beiträge: 729
Motorrad: RP06
:thumbright: VIELEN DANK, robert :!:

...schon wieder ein evtl. und "dezenter hinweis", dass 'ne erpel02 doch das "sinnigere" (sinnig sowieso :roll: ) mopped sein könnte, wenn ich da an meine aktion (die ich immer noch nicht als "perfekt" bezeichnen würde ::oops: ) mit diesen dr... bsr37ern vergaser denke ...mein lieber scholli #-o dagegen scheinen die 36er halt' wohl noch "vergaser mit eiern" zu sein, wenn man deine anleitung hier so liest :whistle:

...oder ich schlicht zu blöd :-k

apropos: das mit den o-ringen für die nadelventil-sitze halte ich auch für ne mehr als exzellente idee ...würd' auch gleich wenigstens 10 stücker nehmen... ich denk auch, sehr oft sitzt nur bei den o-ringen "der hase im pfeffer" und der rest ist in ordnung :scratch:

_________________
-- Bild-Gruesse

Thomas


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 Betreff des Beitrags: Re: Schwimmernadelventilwechsel RP02
BeitragVerfasst: Mo 13. Jun 2011, 20:39 
Wenn mal wer die Maße hat oder nen Link oder beides oder selbst an der Quelle sitzt oder sonstwas - nehm ich auch ne Hand voll!
Und Roberts Altventile nehm ich auch ;-) (sofern nicht jemand anders schneller war per PN :-P )
Kann ja eigentlich nicht sooo schwer sein, 4 so kleine Gummiringchen aufzutreiben! :-k


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 Betreff des Beitrags: Re: Schwimmernadelventilwechsel RP02
BeitragVerfasst: Mo 13. Jun 2011, 20:49 
Rookie hat geschrieben:
Wenn mal wer die Maße hat oder nen Link oder beides oder selbst an der Quelle sitzt oder sonstwas - nehm ich auch ne Hand voll!
Und Roberts Altventile nehm ich auch ;-) (sofern nicht jemand anders schneller war per PN :-P )
Kann ja eigentlich nicht sooo schwer sein, 4 so kleine Gummiringchen aufzutreiben! :-k



dann frage doch mich :!: [-o<

O-Ring 10,5x7,5x1,5 SNV

SNV ist ein Viton-O-Ring das weiß ich noch aus dem Versuch,wohl schon inzwischen viele Jahre her :mrgreen: auswendig.



bei Topham KV/10 per Stück 1.36+Mwst. ;-) da würde ich nicht groß rumsuchen und eventuell
auch noch die falschen in Shore-Härte oder nicht Benzinresistenz kaufen. :whistle:



ach so ja die RP 02 ist das beste Moped in den Modellreihen. :whistle:


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 Betreff des Beitrags: Re: Schwimmernadelventilwechsel RP02
BeitragVerfasst: Mo 13. Jun 2011, 20:54 
Auf Dich ist halt Verlass! :knuddel: :thumbright:

Und das mit dem "Wo anders als Topham" hab ich so gemeint, dass die ja grad Lieferschwierigkeiten bei den Nadelventilen haben...
:-k Aber je länger ich darüber nachdenke, desto weniger glaub ich, dass davon auch die O-Ringchen betroffen sind - oder werden die auch in Japan produziert?? :-?


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 Betreff des Beitrags: Re: Schwimmernadelventilwechsel RP02
BeitragVerfasst: Mo 13. Jun 2011, 21:00 
Rookie hat geschrieben:
Schöner Beitrag! =D> =D> =D> :thumbright:

Die Vergaserbank geht auch ohne abschrauben der Ansaugstutzen einigermaßen gut raus, wenn man sie gegen die Gummis des (vollständig zurückgeschobenen) Lufikastens nach hinten zieht. Diese werden dabei zwar ein wenig eingedrückt, die Bank lässt sich aber trotzdem gut an ihnen "entlanghebeln".
(Beim ersten Ausbau hab ich einen Ansaugstutzen geschrottet, weil ich die Bank einfach so - sprich ohne Zurückziehen - rausgehebelt habe ::oops: Das war mir und meinem Geldbeutel eine Lehre, seitdem bin ich vorsichtiger... ;-) )

Hat denn vielleicht jemand die Maße der O-Ringe an den Nadelventilen? Die kleinen Mistdinger hab ich auch bei meiner Dicken im Verdacht... denn die Nadelspitzen sehen super aus (keine Rille, Gummi nicht porös) und die Nadelsitze bekommt man auch mit nem, in Vergaserreiniger getränktem, feinen Lappen (um nen Pinselstiel gewickelt) blitzblank sauber. Da bleiben ja eigentlich nur noch die O-Ringe als Übeltäter... :evil:
Allerdings hab ich von so Gummizeugs nullinger Ahnung, von wegen benzinresistent usw... sprich was da nehmen?
Eigentlich müsste man dich die Dinger, sofern man die passende Größe (sprich Durchmesser und Stärke) weiß, doch auch wo anders als bei Mikuni bekommen... :-k



das Problem ist die Aushärtung der Viton-Gummi-Formdichtung auf der Nadel die kann aussehen wie neu
aber der Druck des Schwimmer reicht nicht mehr aus eine 100% Abdichtung zu erreichen.

Mir so geschehen alles gewienert mit 2000 Nassschleifpapier inklusive Düsennadeln, Effekt aus allen Kammern der Sprit anschließend trotzdem in den Überlauf buchstäblich geschossen. :kotzen:


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 Betreff des Beitrags: Re: Schwimmernadelventilwechsel RP02
BeitragVerfasst: Mo 13. Jun 2011, 21:03 
Rookie hat geschrieben:
Auf Dich ist halt Verlass! :knuddel: :thumbright:

Und das mit dem "Wo anders als Topham" hab ich so gemeint, dass die ja grad Lieferschwierigkeiten bei den Nadelventilen haben...
:-k Aber je länger ich darüber nachdenke, desto weniger glaub ich, dass davon auch die O-Ringchen betroffen sind - oder werden die auch in Japan produziert?? :-?


die Ringe gehen separat für viele Modelle wenn nichts >Yamaha Händler haben die KV/10 von Topham auch teilweise auf Lager z.B. der Motor Corner in Göppingen. ;-)


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 Betreff des Beitrags: Re: Schwimmernadelventilwechsel RP02
BeitragVerfasst: Di 14. Jun 2011, 16:27 
super beschrieben !!!


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 Betreff des Beitrags: Re: Schwimmernadelventilwechsel RP02
BeitragVerfasst: Di 14. Jun 2011, 18:21 
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