Hallo Miteinander,
nachdem ich am 22.05.11 meine Dicke wieder heimgeholt, noch am selben Tag Öl- und Ölfilterwechsel durchgeführt und danch eine kleine Runde drehte, habe ich am darauffolgenden Morgen eine leichte Erhöhung des Ölstandes nebst Benzingeruch im Öl und auch im Luftfilter festgestellt.
Also Tank runter, Benzinhahn geprüft: erste Diagnose - inkontinent
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OK - die Dicke ist EZ. 2002 - da kann das mal passieren, aber die hochgekochte Debatte um die Schwimmernadelventile hat mich nicht unbeeindruckt gelassen.
Also in mich gegangen und zur Revision entschieden, zum Freundlichen, Teile bestellt [4xSchwimmernadelventilsatz, 4x Schwimmerkammerdichtungen, 1x Benzinhahn, Kupplungsdeckeldichtung (die war auch inkontinent)] und erstmal
- für den Betrag fahren Andere in den Urlaub . . .
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Bei der Tante Öl, Ölfilter und Luftfilter bestellt und den Eingang aller benötigter Utensilien abgewartet - 2 Tage später war alles da.
Weitere Vorbereitungen:
- mentale Befriedung,
- Urlaub am Mittwoch,
- Termin zur Vergasersynchronisation und CO-Einstellung beim Freundlichen am Samstag,
- WHB durchgeblättert und die zu erwartenden Schritte durchgegangen,
- Roland kontaktiert
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Am Mittwoch früh angefangen:
- Überprüfung der Ersatzteile auf Vollständigkeit,
- Verfügbarkeit aller benötigten Werkzeuge und Unterlagen,
- Zugriff auf Verpflegung:
- Sitzbank und Tank runter
- Drosselpotikabel gelöst,
- Chokezug ausgehängt,
- Luftfilterkasten gelöst und ganz zurück,
- Vergaserbank Einlaßseitig gelöst und hierbei festgestellt, daß die Bank nicht ohne Gewaltanwendung an den Ansauggummis vorbei geht - also diese auch gelöst, nicht dramatisch, man kommt an alle Schrauben gut dran und so können diese auch mal eingehend untersucht werden
- Vergaserbank raus und Gaszug ausgehängt
Jetzt ist die Vergaserbank auf der Werkbank und kann mal intensiv begutachtet und gereingt werden, benötigte Zeit bisher: ca. 1h.
Im nächsten Schritt habe ich die Vergaserkammern geöffnet und dabei festgestellt, daß Vergaserkammer 2 relativ trocken war - also auch hier etwas im Argen.
Dennoch ist der befürchtete "Gammel" gänzlich ausgebleiben, der innere Zustand der Vergaserbank war absolut sauber, ohne jegliche Verkrustungen.
Vor der Demontage der Schwimmer habe ich mal die Werkseitige Einstellung überprüft - Vorgabe lt. WHB: 21,3 - 23,3mm.
Tatsächliche Werte: 1) 21,5mm, 2) 21,3mm, 3) 22,0mm, 4) 21,5mm - also alle Werte innerhalb der vorgegebenen Toleranz.
Hier jetzt die Ansicht mit den neuen Ventilen, nach Motage der Schwimmer habe ich die Einstellung gleichmässig in allen Kammern auf 22,0mm durch vorsichtiges Biegen der Zungen justiert
Alles wieder zu und noch mal drübergewischt
Die nächste, lt. WHB vorgegebene Justage betrifft den Schwimmerstand. Da ich keine Vorrichtung o.ä. hatte, habe ich die Vergaserbank einfach aufgehängt,
Schläuche an den jeweiligen Ablaßöffnungen befestigt und Sprit eingefüllt.
Die Vorgabe lt. WHB lautet 3,5 - 4,5mm. Diesen Wert konnte ich nicht ganz einhalten, ich konnte gleichmässig etwa 5,5mm messen. Dieser Wert änderte sich auch durch veränderte Neigung der Vergaserbank nicht - ich habe diesen so belassen.
Danach wurden die Ansauggummies (die übrigends in tadellosem Zustand waren) an der Vergaserbank befestigt und diese wieder eingebaut.
Das Einfädeln des Gaszugs war etwas Fummelei (ich würde sagen, bei montierter Vergaserbank unmöglich), die einzige Fummelschraube war die untere
Befestigungsschraube von Ansauggummi 2, alle anderen Schrauben sind gut zugänglich.
Ansaugseitig darauf achten, daß der Luftkasten bis Anschlag in Fahrtrichtung geschoben und befestigt wird, die Schellen der Gummis (die Vergaserauflage für diese Schellen sind Luftfilterseitig etwas knapp - mir sind beim Zuziehen 2 Schellen wieder abgerutscht) müssen beim Zuziehen mit einem langen Schraubendreher fixiert werden.
Von Anfang bis Ende habe ich ca. 5h benötigt, habe diese Aktion auch das erste Mal gemacht, mitunter etwas dusselig angestellt und mir bei der Schwimmereinstellung einen gespielt - ein Routinier benötigt etwa eine gute bis eineinhalb Stunden weniger.
Dann habe ich noch die obligatorischen Wartungsarbeiten (Öl-, Ölfilterwechsel, Luftfilterwechsel, Zündkerzenwechsel) gemacht, danach am Tank noch den Benzinhahn gewechselt, Tank und Sitzbank angebaut, Benzinhahn auf PRI, dann auf ON, Batterie angeklemmt und gestartet - die Dicke ist sofort angesprungen.
That´s it - kein Hexenwerk, kann (fast) jeder - zur Nachahmung empfohlen . . . . .
Weiter oben habe ich noch den Termin beim Freundlichen erwähnt, ich denke, bei solchen Arbeiten ist das Prüfen der Vergasersynchronisation und der CO-Werte zwangsläufig.
Ach ja - ebenfalls habe ich die fast trockene Schwimmerkammer No. 2 bereits erwähnt - die Ventilsätze habe ich mir noch eingehend angesehen - dabei ist der O-Ring besagtem Nadelventil förmlich erodiert - dieser hat definitiv durchgelassen, insofern war der Aufwand ja vertretbar - in Summe also 2 Fehler:
- undichter Benzinhahn,
- poröser O-Ring von Nadelventil Nr. 2.
Gruß
Robert